Reparatur Beton-Pfosten mit EpoxidharzVorab: SR5550 (1 kg Gebinde - 23,14 kg Gebinde, 240 kg Fass) und sein - insbesondere für tropische / heiße Bedingungen oder für die Verarbeitung größerer Mischmengen geeignete - Pendant SR8450 (1 kg Gebinde - 23,24 kg Gebinde) sind allgemein recht "elastische", dennoch aber strukturell hoch belastbare Epoxidharzsysteme.  Daher werden sie von uns gerade für den Einsatz in Verbindung mit Fasern oder dynamisch belasteten Bauteilen empfohlen.

Ihre Viskosität (Fließverhalten) ist so dünnflüssig, dass sie bei  Raumtemperatur sehr gut in tiefer gelegene Schichten von porösen oder faserigen Untergründen eindringen und diese sehr gut und dauerhaft gegenüber Wasser / Feuchtigkeit schützen und diese regelrecht "plastifizieren" und so dauerhaft vor Verrottung und Zerfall bewahren. Dies gilt neben der Anwendung auf Holz (siehe Artikel: Morsches Holz mit Epoxidharz reparieren) auch für die Verfestigung von Marmor, Stein, Fels, Beton oder ähnlichem. Außerdem verstärken die Harze die jeweiligen Materialien durch ihre hohe Klebkraft zusätzlich in der strukturellen Belastbarkeit oder stellen im Reparaturfalle die ursprüngliche Belastbarkeit - wenigstens weitgehend - wieder her.

Foto: Reparaturstelle an einem Tragpfosten-Sockel:  erhebliche Ausbrüche, dazu sichtbare Korrosion am verstärkenden Stahlgeflecht, was weitere Risiken birgt, wenn die Korrosion nicht eingedämmt wird

Epoxidharz auftragenVorgehensweise: zunächst das Harzgemisch unverdünnt und tränkend auftragen (bzw. aufpinseln, oder -gießen und so in die tieferen Schichten befördernd); dann, eventuell auch per „Nass-in-Nass“-Verfahren das angedickte Material per Spachtel (möglichst glättend) auftragen, ansonsten später (wie hier beim Foto zu empfehlen) glättend schleifen. Nach Auftrag einer Grundierung kann auch ein witterungsbeständiger 1- oder 2-komponentiger Farblack (bspw. von NAUTIX oder NEMO COATINGS) aufgetragen werden.

Kleb- und Haltekraft

Die Klebkraft der Harze kann man durch einen simplen Test selbst bachvollziehen, indem man entsprechende Oberflächen miteinander fügt und nach (ausreichender!) Härtung mittels roher Gewalt (sprich: Hammer) versucht, auseinander zu kloppen. Eine gute Klebeverbindung zeigt sich dann dadurch, dass bei diesem Test nicht die Klebefuge selbst reißt oder bricht, sondern, dass Material, an dem Epoxidmaterial haftend, aus der Fläche selbst herausgerissen wird.

Verbindung von angedicktem Epoxidharz mit Holz und Stahlsockel Schicht Epoxidharz senkrecht aufgetragenFoto rechts: Hier noch in Bearbeitung Stand Frühjahr: Verbindung von angedicktem Epoxidharz mit Holz und Stahlsockel

 

Foto links: auch an senkrechten Stellen lässt sich das entsprechende angedickte Material perfekt und glatt auftragen

Foto: bei besonders großen Flächen oder zeitintensiverem Verarbeitungsaufwand kann bei Bedarf das langsamere SR8450-Harzsystem eingesetzt werden

Wo als Reparatur-Systeme einsetzbar?

Die bei den beiden Harzsystemen gebotene verhältnismäßig hohe Flexibilität mit gleichzeitig hoher Klebkraft und Belastbarkeit erlaubt, dass sie auch für vielschichtige bzw. Anforderungen gewählt werden können, so bspw. als Reparatursystem für Windkraftanlagen, bei Sanierung von Stein- oder Beton- Fliesen. 

Bei der Reparatur von Terrassenflächen, Balkonen, Garagendächern, werden häufig die in der Dachdeckerei üblichen Bitumen- oder Schweißbahnen eingesetzt. Diese haben allerdings die Nachteile, dass sie bei höheren Temperaturen erweichen und so zu „kriechen“ beginnen, bei großer Kälte dagegen steif und u.U. auch brüchig werden. 

Diese Nachteile führen mit der Zeit zu Setzrissen und Rissbildungen, die wiederum das Eindringen von Feuchtigkeit oder Nässe mit entsprechenden Folgeschäden ermöglicht. Eine Beschichtung mit Epoxidharzen ohne, oder, bei [besonders] hohen strukturellen Belastungen, mit Verstärkungsfasern führt hier zu dauerhafter Beständig- und Belastbarkeit!

Foto: bei Wunsch nach farblicher Anpassung an die vorhandene Umgebungsoptik können auch Farbpasten und –Pigmente eingesetzt werden!

Die grundsätzliche Vorgehensweise

(fragen Sie uns im Zweifelsfalle nach dem für sie besten Vorgehen im Rahmen Ihrer Umgebungs- und Arbeitsbedingungen!)

Zunächst sollte die jeweilige Oberfläche von allen Verunreinigungen und Lacken o.ä. befreit werden. Fettige / ölige Oberflächen zunächst mittels Fettlöser / Reiniger (bspw. „NAUTIX SD“) oder mittels Hochruckreinigern säubern, dann erst mit Schleifen oder Bürsten beginnen. Loses Material und nicht auf Epoxid basierende Grundierungsschichten immer rückstandfrei entfernen, alte Epoxidharz brauchen nicht entfernt werden, solange diese noch einen guten Verbund zum Untergrund aufweisen.

Die Arbeitsschritte im Detail

a) Sollte mit Wasser oder gar Hochdruck gereinigt worden sein, unbedingt für eine ausreichende Trocknung sorgen, nötigenfalls die Feuchtigkeit des Untergrundes prüfen.

b) Zunächst die Oberfläche gut entstauben, eventuelle Fett- / Ölreste o.ä. mittels NAUTIX SD entfernen

c) Zwischenräume / Lücken sollten Sie zunächst mittels „normaler“ Harz/Härter-Mischung vortränkend bepinseln; tragen Sie das Harz/Härter-Gemisch dazu mit einem unserer Universal-Pinsel, oder, bei breiteren / flächigen Anwendungen, mit  Laminierrollen auf; dies bewirkt, dass die nachfolgende(n) mittels Füllstoff angedickten Schicht(en), die in einem relativ engen Zeitfenster (aber auch nicht zu schnell*) von ca. einer 1/2 Stunde (ABHÄNGIG von den Umgebungsbedingungen!) folgend aufgebracht werden, eine perfekte und tiefer in der Oberfläche verankerte Basis vorfinden.

d) anschließend und „nass-in-nass*“ folgend, eine angedickte Mischung, bestehend aus Harz/Härter und WOODFILL250 aufbringen; (der faserhaltige Füllstoff ist hochbelastbar und bringt Stärke und Fugenfüllung bis hin zur festen Spachtelkonsistenz);

e) per Epoxid-Farbpasten oder MIXOL Polyurethan-Farbpasten kann die Farbgebung des Materials eventuell an Farbwünsche oder die Umgebungsfarbe angepasst werden.

f) Sollten Sie Unebenheiten an der Oberfläche und nach Aushärtung keine zufriedenstellende Glättung erreicht haben, kann die Oberfläche mit Korn P80 oder gröber glatt geschliffen werden. Nachdem auch gut entstaubt wurde können anschließend mit weitere "nass-in-nass" Harz/Härter-Lagen aufgetragen werden.

* Wie weit ist die Härtung schon fortgeschritten? Der „FINGERTEST“

Es muss immer noch am (Handschuh-) Finger verbleibendes Material aus der Oberfläche herausgerissen bzw. mitgenommen werden! Hinterlässt man nur einen Abdruck auf der Fläche, ist das Material in seiner Vor-Härtung bereits zu weit fortgeschritten, als das man in dieser Situation noch weiteres oder frisches Material auftragen sollte. Dies macht zunächst eine Härtung des Materials nebst folgendem Anschliff der Oberfläche nötig, bevor man ein weiteres Mal beschichten kann! 

Keinesfalls auf einer zu weit angehärteten Fläche Material auftragen, diese wird nicht dauerhaft auf der Oberfläche haften bzw. von dieser fleckenweise früher oder später und mehr oder weniger leicht abzulösen sein!

Auftrag von Lacken und Beschichtungen

Epoxidverbindungen sind leider nicht dauerhaft UV-stabil (sie verfärben sich gerne hin zum Gelb- bräunlichen), bieten keine große Farbauswahl und sind nicht so chemikalien-stabil wie bspw. Polyurethan- Lacke. Ist also der Wunsch nach einer gleichbleibenden und lange währenden eventuell schönen Optik dieser Epoxidharz- oder Laminat- Beschichtungen gegeben, so kann mittels des Auftrags eines Klar- oder Farblacks von NAUTIX oder NEMO COATINGS entsprechend vorgesorgt werden.  Bei Anspruch an besonders schöne Ansichten wird vor dem Einsatz von Lacken der Auftrag von entsprechend geeigneten Grundierungen empfohlen. Diese füllen eventuell verbliebene Porigkeiten durch einen höheren Füllstoffanteil und durch ihre höhere Viskosität deutlich einfacher als ein Lack.

Obwohl Epoxid-Laminiersysteme allgemein als hochstabil angesehen werden, sind sie gewöhnlich relativ flexibel bzw. zähelastisch und können -ein großer Vorteil gegenüber anderen spröd-harten Materialien- den Bewegungen und Ausdehnungen der darunter liegenden Oberflächen erstaunlich gutt und dauerhaft flexibel folgen.

Solches erfordert aber auch die Notwendigkeit einer relativ flexiblen Lack-Beschichtung, weshalb nicht alle Lacke für entsprechende Anwendungen geeignet sind. Wichtig ist auch das, Epoxidbeschichtungen - im Gegensatz zur landläufigen Meinung- DOCH dampfdiffusions-durchlässig sind!  Entsprechend muss die Lackierung einer mit Epoxid beschichteten Holz-, GFK- oder CFK-Oberfläche insbesondere im maritimen Bereich mit von der Innen- wie auch Außenseite her kommenden, und unter Umständen auch länger währenden Feuchtigkeit oder gar Nässe „fertig werden“.

Bei rutschgehemmten Flächen kann u.U. auf eine Lackbeschichtung verzichtet werden, indem in das zu vor aufgetragene und noch „nasse“ Epoxidharzgemisch bspw. Sand o.ä. aufgestreut wird. Zu achten ist dabei, das verwendete Streugut trocken ist.

Fragen Sie uns nach unserer Empfehlung, sollten Sie das eine oder andere an Informationsbedarf haben